Hier geht es um alles was am Grill liegt, sich um einen Spieß dreht, in einer Pfanne gebraten wird, in einem Dutch Oven langsam vor sich hin gart, im Rauch langsam zu etwas Besonderen wird und um alles was schmeckt, das Wasser im Mund zusammen laufen lässt und uns zwingt die Finger ab zu lecken.


Cheerio Chris!

Truthahn

Truthahn schmeckt, das ist unbestritten.
Dass er im Vergleich zu anderen Braten beinahe frei von Kalorien ist, wage ich zu bezweifeln.
Denn wenn man so einen Flieger zubereitet, sind ein Haufen Beilagen Pflicht.
Da darf Butter an den Truter und Fett an die Beilagen.
Speckbohnen ohne Fett? Geht einfach nicht.
Buttermais ohne eine Ladung Butter? Woher kommt der Name Buttermais, wenn keine Butter dabei sein soll?
Röstkartoffel ohne Schmalz oder Öl? Röstet mal ohne Fett!

Also vergessen wir mal Besser alle Vorsätze und schnappen uns einen Teller und laden diesen so voll wie es nur geht.
Wer da hungrig vom Tisch aufsteht ist selbst schuld.
 Die Festtage sind da um fest zu feiern und fest reinzuhauen.
Der Vogel.
Sollte man tiefgekühlten Truthahn ins Rennen schicken, sind 2-3 Tage zum langsamen Auftauen einzuplanen.
Die Zeit braucht so ein Kerl von 7-8 Kilo bis er wirklich aus dem Kälteschlaf erwacht.

Gewürzt wurde mit Salz und Pfeffer und vor dem Sprung in die Röhre hüpfen noch eine halbierte Orange und zwei Thymianzweige in den Vogel und oben drauf ein paar Butterflocken.
Danach ging es ins vorgeheizte Rohr. (was die Kiste hergibt)
Die Temperatur wurde dann auch gleich auf 150 Grad zurück gedreht.
So trat gleich mal das Fett aus und die Haut bekam den ersten Hitzeschock.
Um immer wieder Flüssigkeit ans Gefieder zu bringen, wurde alle 30 Minuten mit Butter gepinselt und im späteren Verlauf immer wieder Bratensaft über den Vogel gegossen.

Das gute Stück hatte 7,5 Kilo und benötigte ca. 6 Stunden um gar zu werden.
Dies habe ich einfach mit dem Schwenk und Zwick Test gemacht.
Als erstes den Vogel mit zwei großen Gabeln nach vorne schwenken und warten ob noch blutiger Saft aus dem Flieger läuft.
Dann in die Stelzen zwicken.
Wenn sich das Fleisch leicht vom Knochen lösen lässt hat man gewonnen.
Ansonst Klappe auf, Truter rein und Klappe wieder zu.

Alles was vom Truthahn nicht gebraten wurde, kam mit Zwiebeln, Knoblauch und Sellerie in eine Pfanne und wurde zu einer Sauce verarbeitet.
Innereien, Hals, Flügel und Gemüse wurde gebraten, anschließend mit Bier und Suppe aufgegossen und auf kleiner Flamme für 2 Stunden gekocht.
Das reicht bis alles vom Knochen fällt.
Zum Abschluss wurde alles durch die Küchenmaschine gejagt. Die Knochen wurden vorher entfernt!
Ich sag´s nur der Vollständigkeit halber.
 Nicht dass, der Verdacht aufkommt, ich hätte die Knochen in der Sauce vergessen.
Anschließend wurde mit Salz, Pfeffer und Preiselbeeren abgeschmeckt und langsam eingekocht bis die Sauce sämig war.
Kein Mehl notwendig.
 Teenage Mutant Sweet Potatoes
Die Maroni Orangen Sauce.
Schalotten glasig braten, Orangenfilets beigeben.
Mit Orangensaft ablöschen und in Rotwein einkochen.
Anschließend vorgekochte Maroni beigeben.
Ich habe ein paar Maroni fein gehackt und unter die Sauce gemischt.
Gibt Konsistenz und mehr Geschmack.


Röstkartoffeln
Die knusprig, flaumigen Begleiter zu fast allem.
Geschälte Kartoffeln in Salzwasser für ca. 10 Minuten Kochen.
Oder so lange, bis sie sich mit einer Gabel oder Messer anstechen lassen und immer noch im Kern Gegenwehr leisten.
In einem Sieb abtropfen lassen und vorsichtig schwenken.
Beliebig würzen und in Olivenöl, Butter, Schmalz oder was immer beliebt bei ca. 150 Grad backen.
Kurz vor Ende goldbraun bei Volllast backen.
 ....und aus dem Chaos sprach ein Bier:
"Du arbeitest hart, drum helf ich dir!!!!
Zum Süßkartoffelpüree
Geschälte und gewürfelte Süßkartoffeln und Kartoffeln im bevorzugten Verhältnis in Salzwasser kochen.
Stampfen und Butter unterheben.
Sollte das Püree nicht gleich serviert werden, fügt man am besten die Milch erst später zu.
So wird es nicht zäh.
Gewürzt wird mit Salz und Pfeffer.
Natürlich stehen da alle Möglichkeiten offen und jeder kann würzen wie er mag.
Brezelfüllung
Dafür wurden Laugenbrezen gewürfelt und ca. eine Woche getrocknet.
Die Masse bestand aus zwei Eiern, fünf Brezen, Mehl, Petersilie und Milch.
Gewürzt wurde mit Salz und Pfeffer.
Petersilie verwende ich nach Geschmack.
Milch und Mehl nach Augenmaß und Hausverstand.
Die Fülle in eine gebutterte und mit Semmelbröseln bestreute Backform geben und bei 160 Grad backen.
Auch wenn die Brezelmasse nach einer Stehzeit von einer Stunde nicht weich war, wurde sie beim Backen außen knusprig und innen flaumig.
Also keine Panik wenn vor dem Backen nicht alle Brezelwürfel weich sind.
Es ist alles im grünen Bereich.
Ich weiß schon!!!
Eine Fülle heißt Fülle weil sie etwas füllen soll.
Allerdings nennt man hier zu Lande auch etwas eine Fülle, was nicht durch einen Geflügelhintern in einen Vogel gestopft wurde.


So der Vogel vor dem dramatischen Ende auf dem Teller.
Auf Bilder meiner Schneidekünste habe ich absichtlich verzichtet.
Warum?
Weil fettige Hände und technische Gerätschaften sich nicht vertragen.
Weil mir putzen meiner Kamera einfach nicht liegt.
UND!!! Weil ich seit Stunden auf war und Hunger hatte.

Nur so viel sei gesagt.
Aufgeschnitten wurde nicht am Tisch.
Weiß ja jeder wer gekocht hat.
Da brauch ich nicht vor Publikum mit dem Messer rum fuhrwerken.
Ich kann auf "Ohs" und "Aahs" verzichten, wenn ich am Schneiden bin.
Die kommen dann ganz von alleine beim Essen.
Ja so bescheiden bin ich und dazu stehe ich auch.

Cheers!!!

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