Hier geht es um alles was am Grill liegt, sich um einen Spieß dreht, in einer Pfanne gebraten wird, in einem Dutch Oven langsam vor sich hin gart, im Rauch langsam zu etwas Besonderen wird und um alles was schmeckt, das Wasser im Mund zusammen laufen lässt und uns zwingt die Finger ab zu lecken.


Cheerio Chris!

Pulled Pork

Pulled Pork ist eigentlich das einfachste was man am Grill machen kann. Trotzdem wagen sich viele nicht drüber. Also zuerst gilt es mal alle Märchen die man hört zu vergessen. Fleisch langsam zu garen ist keine Hexerei. Wär es eine würde ich es nicht machen. Einzige Grundregel ist Geduld. Ich rechne für Pulled Pork immer eine Zeit von ca. 12 Stunden und die Stücke die ich verarbeite haben um die 3 Kilo. Da kann man sich mal einen Kaffee in aller Ruhe gönnen und auch mal ein kühles Bier. Wichtig ist, dass man die Temperatur zuerst einregelt und das Fleisch erst dann auflegt wenn die Temperatur mal steht. Ich regle ca. auf 110-140 Grad ein und versuche die Temperatur so gut wie möglich zu halten. Auch wenn manche nur mit geeichten Thermometer und Computer ans Werk gehen mir reicht eine Temperaturspanne in der ich mich bewege. Manchmal reißt mir die Temperatur ab oder steigt mal etwas an. Aber wie Eingangs schon gesagt..es ist keine Hexerei und es verzeiht beinahe alles. Ausgenommen eine Feuersbrunst. Natürlich kann man alle möglichen Behelfsmittel verwenden. Aber in Wirklichkeit benötigt man nicht viel um gutes Pulled Pork zu machen....und so schlecht dürfe meines nicht sein. Oder man lügt mir dreckig ins Gesicht. Damit kann ich allerdings auch gut leben. Mir schmeckt es und alle anderen die mit der Wahrheit nicht rausrücken wollen sollen sich damit abquälen.
Ich würze mein Fleisch eher sehr schlicht aber dafür reichlich und wenn möglich lasse ich es in Gefrierbeutel ein oder zwei Tage im Kühlschrank damit es richtig durchziehen kann. Bei größeren Mengen tut es Frischhaltefolie ein Bräter oder anderer Behälter den man gut verschließen kann. Beim würzen wird es rustikal. Da darf man schon mit den Händen zur Sache gehen. Bei manchen Gewürzmischungen sind Handschuhe sicher kein Fehler. Vorallem wenn man mit Chili nicht spart.
Eine Möglichkeit der Angelegenheit mehr Pfiff zu geben ist, bevor man den Rub aufträgt die Nacken mit Senf zu bestreichen. Ich verwende dafür gerne Dijon oder Englischen Senf. Beide sind etwas würziger und machen einen guten Geschmack.

Rub
3 EL Paprika edelsüß
3 EL brauner Zucker
1 EL Knoblauchpulver
1 EL Zwiebelpulver
2 TL Cayennepfeffer oder Chilipulver abhängig davon wie feurig es werden soll.
Salz und frisch geriebener Pfeffer nach Geschmack

BBQ Sauce
5 EL Senf/Dijon
5 EL Ketchup
5 EL Rotwein
2 EL Soja Saucee
3 EL Honig
Salz und frisch geriebener Pfeffer nach Geschmack

Ich gönne meinem Fleisch in den ersten 3-4 Stunden ordentlich Rauch. Dafür verwende ich meist Kirsche. Habe allerdings schon alle möglichen anderen Hölzer verwendet. Kirsche hat den Vorteil, dass man mit der Rinde nicht lange herum doktorn muss. Meist löst sie sich von selbst oder was nicht abgeht bleibt einfach drauf. Wirklich einen Unterschied konnte ich noch nicht feststellen ob mit oder ohne Rinde. Da gibt es allerdings viele Meinungen. Bei Eiche muss sie allerdings weg. So zumindest meine Meinung.  Natürlich kann man fix fertige Holzchips kaufen, aber wenn man die Möglichkeit hat kann man ruhig zu herkömmlichen Holzscheiten greifen. Die lassen sich auch wunderbar in Whiskey etc. einlegen. Da ist wieder Platz für Experimente.
Ich baue mir in meinem Grill meist einen Ring oder einfach einen Haufen den ich mit einer Hand voll glühender Kohle entzünde und langsam abbrennen lasse. Da lässt sich auch immer wieder nachlegen wenn es sein muss. Allerdings würde ich davon abraten die kalte Kohle auf die Glut zu schütten oder kalte Kohle direkt neben das Glutnest zu legen. Man sollte ihr vorher etwas Zeit geben um auf Temperatur zu kommen.
Bis jetzt sollte alles noch kein Problem sein...denk ich mal.
Man sollte seinen Grill kennen und wie man damit umgeht und die Grundkenntnisse über Temperaturregelung reichen aus um sich an ein Stück Nacken oder Schulter zu wagen.
Und ich traue mich zu behaupten, dass jeder der es mal gemacht hat immer wieder sich ein Stück auf den Grill legt da es wirklich einfach und lecker ist.
Ich besprühe mein Pulled Pork ganz gerne mal mit etwas Apfelsaft oder einer Mischung aus Bier und Apfelsaft. Oder nur mit Bier. Oder mit....! Ja da kann jeder versuchen was ihm am besten gefällt. Alles nur Richtlinien und keine Gesetze. Auch verwende ich meine BBQ Sauce um mein Fleisch zu moppen. Allerdings sollte man bedenken, dass jedes Mal Deckel heben die Temperatur absacken lässt. Also so oft wie notwendig aber auch so selten wie möglich der Neugierde nachgeben.
Hat man dann endlich nach Stunden langer Arbeit dann die Kerntemperatur (ca. 95 Grad) erreicht wandern das Fleisch in die Alufolie um dort zu rasten. Ein paar Flaschen mit heißem Wasser und eine Kühlbox sind ein guter Platz, aber auch das Backrohr ist bestens geeignet. Rasten muss es können um so viel wie möglich vom Fleischsaft im Braten zu behalten.

UND DAAANNNNN darf man endlich rupfen.
Ich wette es wird sich jede Minute gelohnt haben wenn ihr euch etwas Fleisch nehmt, in eine Semmel, Sandwich oder was auch immer packt, Coleslaw oder anderen Salat dazu, etwas BBQ Sauce drauf und rein beißt.
Also was bleibt zu sagen?

Man startet einfach mal ganz gemütlich das Fleisch zu würzen und es für zumindest einen Tag chillen zu lassen.
Am besten man plant es so, dass man sich einfach einen Tag nur für BBQ und Dingen die man machen will Zeit nimmt. Es soll ja auch Spaß machen und stressfrei ablaufen.
Legt euch ein Buch zur Seite, die Gitarre, eine Pfeife oder Zigarre, einen Sessel und Sonnenschirm...irgendwas wird euch schon einfallen.
Oder ladet Leute ein die ihr spät Abends verköstigen wollt und verbringt mit ihnen den Tag.
Zwischendurch kann man sich ja auch mal ein Steak auf den Grill legen.

Öffnet den Deckel nur dann wenn es notwendig ist und wenn er offen ist erledigt alles was ihr machen wollt und vermeidet unnötiges Öffnen...auch wenn die Neugierde noch so groß ist.
Lasst euch Zeit und lasst das Fleisch rasten bevor ihr es auseinander nehmt.

Und zum Abschluss...Pulled Pork kann man nicht zu viel machen.
Aber auf jeden Fall zu wenig.
Alles was übrig bleibt kann man wunderbar aufheben und für alle möglichen Gerichte verwenden.
Pulled Pork macht Bohnen einfach unschlagbar und kleine Snacks lassen sich auch zubereiten.

Cheerio Chris

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